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Reguläre Mikro-Sprengungen unter Q 6 haben begonnen

  • Experten der Thüringer Sprenggesellschaft optimieren noch einzelne Parameter
     
  • Voraussichtlich ab Donnerstag keine Straßensperrungen mehr notwendig
     
  • Mikro-Sprengungen im Innern des Ex-Parkhauses werden außen nicht sichtbar sein

Nach dem erfolgreichen Testlauf der Mikro-Sprengungen unter dem Parkhaus Q 6 starteten in dieser Woche die regulären Spreng-Maßnahmen. Unter dem ehemaligen Parkhaus befindet sich ein massiver Weltkriegsbunker, dessen 1,60 Meter starke Decke mittels Sprengmaßnahmen gelockert wird, sodass der Abbruch wesentlich schneller und leiser voranschreitet, als konventionell mit Meißel- und Stemmbagger. Voraussichtlich noch bis Mitte der Woche werden teilweise Straßensprengungen notwendig sein, da die Fachleute der Thüringer Sprenggesellschaft die Sprengparameter optimieren. Auf dem Gelände des seit Monatsbeginn geschlossenen Parkhauses in Q 6 sowie im Quadrat Q 7 entsteht bis zum Jahr 2016 das innovative Stadtquartier Q 6 Q 7.

Verlaufen die jetzt gestarteten regulären Mikro-Sprengungen ebenfalls wie gewünscht – pro Werktag (Montag bis Freitag) ist eine Sprengung geplant – werden diese Maßnahmen im Laufe des Novembers abgeschlossen sein.

DIRINGER & SCHEIDEL hatte in monatelanger Vorarbeit alternative Methoden untersucht und sich dann für dieses bereits an anderen innerstädtischen Standorten erprobte Abriss-Verfahren entschieden. „Gäbe es keine umliegende Bebauung, würde man das Parkhaus und den Bunker allein mit konventionellen Mitteln abreißen. Das heißt: Mehrere große Meißelbagger, die mitten im Baufeld stehen und über einen langen Zeitraum in Betrieb sind“, sagt Frank Zschippig, Bereichsleiter Hochbau bei DIRINGER & SCHEIDEL. „Wenn das Gebäude auf freiem Feld stehen würde, hätten wir das auch gemacht. Aber die ersten Lärm- und Erschütterungsprognosen hatten schnell gezeigt, dass wir hier – mitten im Stadtzentrum – eine andere Lösung benötigen.“ Also entschied sich der Bauherr für ein neues Abbruch-Verfahren, das aufgrund des hohen technischen und finanziellen Aufwands bisher nur in ähnlichen, besonderen Fällen in Deutschland eingesetzt wurde: Durch Mikro-Sprengungen wird die extrem dicke Bunkerdecke von innen geschwächt. Die Außenhülle des Gebäudes bleibt zunächst stehen und dient als Schutz gegen Lärm, Erschütterung und Staub. Erst im letzten Schritt werden die verbliebenen Außenwände mit Meißelbaggern und Hydraulikzangen eingerissen. „Dieses Verfahren ist für uns mit Mehraufwand und auch mit deutlich höheren Kosten verbunden. Aber das Wohl der Anwohner und Kunden, die in die Fressgasse kommen, steht für uns an erster Stelle“, erklärt Zschippig.

Kompetenter Partner für die Mikro-Sprengung ist die Thüringer Sprenggesellschaft GmbH. „Das sind echte Fachleute, die dieses neue Abbruchverfahren perfekt beherrschen und in den letzten Jahren bereits bei einigen vergleichbaren Projekten durchgeführt haben.“ Der Ablauf der Arbeiten ist mit der Gewerbeaufsicht der Stadt Mannheim abgestimmt, die auch die Überwachung der Arbeitsabläufe übernimmt.

Das Ludwigshafener Ingenieurbüro Genest & Partner hat in der unmittelbaren Nachbarschaft des Parkhauses – in P 7 – Messsonden zur Überwachung der Erschütterungen angebracht. Auf Basis dieser Ergebnisse werden, soweit erforderlich, einzelne Parameter wie beispielsweise die Abstände der Bohrlöcher, optimiert. Für die Sprengfachleute ist es „Gesetz“, dass zwischen zwei Sprengungen nur ein einziger Parameter verändert wird. Vermutlich ab Donnerstag wird dann das für Q 6 gültige, optimale Muster erreicht sein.

Bei der eigentlichen Mikro-Sprengung werden die Schottbereiche und Decken des Bunkers in Sprengfelder eingeteilt, die in täglichen Abschnitten gelockert werden. Dazu werden im Abstand von etwa einem halben Meter Bohrungen in die Wände gesetzt und mit Sprengmittel – gelatinösem Ammonsalpeter-Sprengstoff – gefüllt. Schaulustige, die sich für die Sprengung interessieren, muss Zschippig enttäuschen: „Außer zwei Warnsignalen kurz vor der Zündung werden sie nichts Besonderes bemerken. Durch den Schutz der Außenwand und der Bunkerdecke wird man mit Ausnahme eines deutlichen Knalls außerhalb des Parkhauses die Sprengung kaum mitbekommen.“

Fragen von Anwohnern und Passanten werden im Q 6 Q 7-Informations-Büro gerne beantwortet. Dieses befindet sich neuerdings nicht mehr in der „Kleinen Fressgasse“, sondern in R 6, 3. Weitere Informationen (wie beispielsweise die Öffnungszeiten des Informationsbüros) finden Sie im Internet unter www.q6q7.de.

Info Q 6 Q 7

DIRINGER & SCHEIDEL (www.dus.de) errichtet in Mannheim in den Quadraten Q 6 und Q 7 ein innovatives Stadtquartier, das einzigartige Shopping-Erlebnisse mit exklusivem Wohnen (90 Mietwohnungen), Arbeiten, Gesundheit und Fitness sowie einem internationalen Vier Sterne Superior Hotel mit 216 Zimmern (190 Businesszimmer, 18 Long Stay Appartements mit Kitchenetten, vier Juniorsuiten und vier Suiten) verbindet. Von der Bruttogeschossfläche von 153.000 Quadratmetern sind für den Einzelhandel (einschließlich Gastronomie) 28.600 Quadratmeter vorgesehen. Das Projektvolumen beläuft sich auf ca. 300 Millionen Euro. Es werden 500 Arbeitsplätze entstehen. Projektpartner sind für die Einzelhandels- und Gastronomie-Konzeption sowie das Center-Management die ecm Einzelhandelskonzept- und Centermanagement GmbH in Mannheim (www.ecm.de.com), ein Tochterunternehmen der Engelhorn-Gruppe, sowie für Architektur und Design Blocher Blocher Partners, Mannheim (www.blocherblocher.com). Eröffnungstermin der Einzelhandelsflächen von Q 6 Q 7 ist in 2016.