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PRESSE

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„Restwasserhaltung“ legt das Baufeld auf Q 6 Q 7 trocken

  • Ab jetzt wird das Grundwasser unter den Quadraten Q 6 und Q 7 abgepumpt
     
  • 26 Brunnen werden über das gesamte Baufeld verteilt
     
  • Weiter in die Tiefe: Bald weichen die übrigen Bodenplatten

Zwei Millionen Kubikmeter Wasser – das sind 5.000 Kubikmeter pro Tag und damit stündlich (!) so viel, wie in 1.300 Badewannen passt – diese Menge wird in einem Jahr durch die pinkfarbenen Rohre in der Mannheimer Innenstadt fließen, wenn es von der Großbaustelle Q 6 Q 7 abgepumpt und in den Neckar geleitet wird. Diese so genannte Restwasserhaltung ermöglicht, die Untergeschosse des Stadtquartiers Q 6 Q 7 zu errichten, obwohl der Grundwasserspiegel viel höher liegt. Zunächst wird der Grundwasserspiegel innerhalb der Baugrube (und nur dort) nur um einen weiteren Meter in die Tiefe abgesenkt: So können die Bodenplatten in den Baufeldern Q 6 und in Q 7 / „Kleine Fressgasse“ entfernt werden. Das gesamte Verfahren wird an 25 verschiedenen Stellen mit optischen Messgeräten überwacht. Übrigens: Durch das heftige Regenwetter in den vergangenen Tagen hat sich das Grundwasser um einen Meter angehoben. Dies ist jedoch noch gut innerhalb des Toleranzbereichs.

Das größte Mannheimer Bauvorhaben seit der Errichtung des Mannheimer Schlosses würde gewiss eine nasse Angelegenheit werden – wenn die Bauexperten nicht entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen, denn: Wie unter der gesamten Innenstadt befindet sich auch unter dem Baufeld des neuen Stadtquartiers Q 6 Q 7 Grundwasser bereits in sechs bis sieben Metern Tiefe. Damit die Mitarbeiter von DIRINGER & SCHEIDEL und den baubeteiligten Firmen keine nassen Füße bekommen, wird eine so genannte „Restwasserhaltung“ installiert. Kernstück der Maßnahme sind 30 Zentimeter dicke Rohre, die ca. 20 Meter tief in den Boden gebohrt werden und die Funktion von Brunnen übernehmen. Diese werden an die bereits installierten pinkfarbenen Rohre, die sich durch die Quadrate Richtung Neckar ziehen, angeschlossen. „Mit der eigens dafür beauftragten Spezialfirma Pollems aus Berlin haben wir uns für dieses Verfahren entschieden“, erklärt Diplom-Ingenieur Frank Zschippig, Leiter Hochbau und Projektleiter Bau Q 6 Q 7 der DIRINGER & SCHEIDEL Bauunternehmung. „Das heißt, dass das Grundwasser ausschließlich auf der Fläche des Baufeldes abgepumpt wird. Das Grundwasser in der Umgebung bleibt auf dem jetzigen Stand. Dieses Vorgehen schützt die Nachbargebäude.“

Um das Wasser auf dem kompletten Baufeld bis zur gewünschten Tiefe von minus 17 Metern ab Straßenniveau abpumpen zu können, werden insgesamt 26 Rohre über das gesamte Baufeld verteilt und in den Boden eingebracht. Diese „Brunnen“ werden danach an das bekannte pinkfarbene Rohrleitungssystem angeschlossen, um das Wasser aus Q 6 Q 7 in den Neckar zu leiten. „Die Installation dieser Brunnen-Rohre dauert bis Anfang Juli an. Die gesamte Wasserhaltung erfolgt in mehreren Arbeitsschritten“, erläutert Frank Zschippig. „Im ersten Schritt wird das Grundwasser bis zu zwei Meter tief abgepumpt, sodass die restlichen Bodenplatten in Q 6 und Q 7 abgebrochen werden können. In den nächsten Schritten wird dann das Grundwasser auf dem kompletten Baufeld bis zur Tiefe von minus 17 Metern abgesenkt.“

Als vorbereitende Sicherungsmaßnahme erfolgt derzeit noch die Errichtung der Dichtwand rund um das Baufeld Q 6 Q 7. Sie reicht in eine Tiefe von 25 Metern. Durch diese Schutzwand entsteht eine Art wasserdichte Wanne, die verhindert, dass weiteres Grundwasser in das Baufeld einströmt. Die Abdichtung der Baugrubensohle erfolgt durch die vorhandene natürliche Tonschicht.

Wenn alle Brunnen auf dem Baufeld Q 6 Q 7 in Betrieb sind, fließen 200 Kubikmeter Wasser pro Stunde durch die Rohre. Das entspricht der Füllmenge von 1.300 Badewannen – insgesamt zwei Millionen Kubikmeter pro Jahr. Die Rohre, die das Wasser aus dem Baufeld pumpen, haben eine Länge von 650 Metern. Um das Grundwasser sicher in den Neckar leiten zu können, werden zusätzlich eineinhalb Kilometer der pinkfarbenen Rohre benötigt. Spezialisten der Firma Pollems kontrollieren die Anlage mehrmals am Tag.

Die ersten Brunnen werden ab 10. Juni in Betrieb genommen. Begonnen wird mit Abschnitt 1 rund um die noch bestehenden Bodenplatten in Q 6 und Q 7. Nach Abbruch der Bodenplatten (voraussichtlich Anfang Juli) wird auch auf dem restlichen Baufeld das Grundwasser sukzessive abgepumpt. Die Wasserhaltungsmaßnahmen werden im Verlauf der Rohbaumaßnahmen Anfang 2014 abgeschlossen sein. Das neue Stadtquartier Q 6 Q 7 wird im Jahr 2016 eröffnet.

Info Q 6 Q 7

DIRINGER & SCHEIDEL (www.dus.de) errichtet in Mannheim in den Quadraten Q 6 und Q 7 ein innovatives Stadtquartier, das einzigartige Shopping-Erlebnisse mit exklusivem Wohnen (86 Mietwohnungen), Arbeiten, Gesundheit und Fitness sowie einem internationalen Vier Sterne Superior Hotel mit 216 Zimmern (190 Businesszimmer, 18 Long Stay Appartements mit Kitchenetten, vier Juniorsuiten und vier Suiten) verbindet. Von der Bruttogeschossfläche von 153.000 Quadratmetern sind für den Einzelhandel (einschließlich Gastronomie) 27.300 Quadratmeter vorgesehen. In der dreigeschossigen Tiefgarage entstehen 1.376 Stellplätze. Das Projektvolumen beläuft sich auf ca. 310 Millionen Euro. Es werden 500 Arbeitsplätze entstehen. Projektpartner für Architektur und Design ist Blocher Blocher Partners, Mannheim (www.blocherblocher.com). Eröffnungstermin der Einzelhandelsflächen von Q 6 Q 7 ist in 2016.